Hypotheken
Hypotheken: Das Fundament für Wohnen und die ganze Wirtschaft
Hypotheken: Das Fundament für Wohnen und die ganze Wirtschaft

Wie Banken Wohneigentum ermöglichen und damit die Wirtschaft ankurbeln.
Hohe Preise und ein knappes Angebot prägen den Immobilienmarkt. Doch das schreckt kaum jemanden ab: Der Wunsch nach Wohneigentum ist anhaltend gross. Für die Mehrheit der Menschen in der Schweiz steht ein Eigenheim nach wie vor für Sicherheit und Lebensqualität und ist damit die bevorzugte Wohnform.
Wer ein passendes Kaufobjekt findet oder ein Neubauprojekt startet, steht vor der nächsten Herausforderung: der Finanzierung. In der Regel kommt dann die Hypothek ins Spiel – und diese ist in der Schweiz im internationalen Vergleich eher günstig. Das hat einerseits mit dem Wettbewerb unter den Banken zu tun und andererseits mit schweizerischen Besonderheiten.
Warum Hypotheken in der Schweiz eher günstig sind
Der Schweizer Franken ist für viele Investoren weltweit ein sicherer Hafen. Deshalb legen sie einen Teil ihres Vermögens in unserer Landeswährung an. Aufgrund dieser hohen Nachfrage liegen die Zinssätze in der Schweiz im Normalfall deutlich unter dem Niveau in Europa und den USA.
In Deutschland und Frankreich muss man für eine 10-jährige Festhypothek mit Zinsen von 3 bis 3,5 Prozent rechnen. In den USA sind 5,0 Prozent Zins an der Tagesordnung – oft auch mehr. In der Schweiz erhalten künftige Eigenheimbesitzer eine 10-jährige Festhypothek in der Regel für unter 2 Prozent.
Was Hypotheken mit Handwerkern verbindet
Banken sind mit einem Marktanteil von über 95 Prozent die mit Abstand wichtigsten Hypothekargeber in der Schweiz und nehmen so bei der Immobilienfinanzierung eine zentrale Rolle ein. Damit stehen sie am Anfang einer langen Wertschöpfungskette, die vom Baugewerbe über Handwerk und Architektur bis hin zu Versicherungen reicht. Hypotheken sind also nicht nur ein privates Finanzierungsinstrument, sondern auch eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für den Schweizer Immobilienmarkt.
Der Schweizer Hypothekenmarkt hat ein Volumen von etwa 1.2 Billionen Franken. Hypotheken machen rund 86 Prozent aller inländischen Bankkredite aus. Im dritten Quartal 2025 erreichte das Neugeschäft in der Hypothekarvergabe über 22 Milliarden Schweizer Franken – der zweitgrösste vierteljährliche Zufluss der letzten fünf Jahre. Das zeigt: Hypotheken sind ein bedeutender Treiber für die Wirtschaft.
Stabilität durch Verantwortung und klare Regeln
Aufgrund der Bedeutung von Hypotheken für die Gesamtwirtschaft ist ein stabiler Hypothekenmarkt enorm wichtig. Deshalb prüfen Banken die Tragbarkeit eines Kredits individuell, begleiten Kundinnen und Kunden über viele Jahre und sorgen durch vorausschauendes Risikomanagement dafür, dass Ausfälle selten bleiben.
Eine vorsichtige Kreditvergabe ist dabei das A und O. Im Rahmen der Selbstregulierung erlässt die Schweizerische Bankiervereinigung deshalb Richtlinien mit Mindestanforderungen für Hypothekarfinanzierungen – etwa zu Eigenmitteln, Amortisation und Tragbarkeitsprüfung. Diese Standards werden von der Finanzmarktaufsicht FINMA als aufsichtsrechtlicher Mindeststandard anerkannt. Sie tragen dazu bei, Risiken zu begrenzen und Überhitzungen zu vermeiden.
Hypotheken in der Schweiz – kurz erklärt
- Eine Hypothek ist langfristiges Darlehen zur Finanzierung von Wohnungen und Häusern
- Die Immobilie dient als Sicherheit für die Bank.
- Käuferinnen und Käufer müssen mindestens 20 % Eigenkapital einbringen.
- Die Bank prüft, ob die monatlichen Kosten tragbar sind.
- Die Zinsen hängen von Marktbedingungen und der gewählten Laufzeit ab.
- Hypotheken machen Wohneigentum für viele Menschen erst möglich und sind ein wichtiger Teil der Schweizer Wirtschaft.

